Die Handball-Abteilung des TV Sottrum hat mit der Entscheidung, künftig gemeinsame Sache mit dem TSV Ottersberg zu machen, einen zukunftsweisenden Treffer gelandet. © Freese
Ab der neuen Saison machen Sottrums Handballer mit dem TSV Ottersberg gemeinsame Sache. Damit reagiert der Wieste-Club auf eine Absage des Verbandes.
Sottrum/Ottersberg – Kurz vor Weihnachten hatte der Handballverband Niedersachsen-Bremen (HVNB) einen Antrag des TV Sottrum, trotz der bevorstehenden Reduzierung und Zusammenlegung der Regionen ab der kommenden Saison weiter mit den Vereinen aus dem Kreis Verden spielen zu dürfen, abgelehnt. Abteilungsleiter Ulf Leipnitz hatte der Dämpfer aus Hannover völlig unvorbereitet getroffen. Er hatte sich in der Folge um den Handballstandort an der Wieste gesorgt. Mittlerweile blickt Leipnitz wieder optimistischer in die Zukunft. Am Montagabend präsentierte er eine Lösung: „Wir bilden eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Ottersberg.“
Für diesen Weg hatten sich die Handballer des TV Sottrum kurz zuvor auf einer außerordentlichen Sitzung ausgesprochen. „Es gab 39 Ja-Stimmen und eine Enthaltung“, berichtet Leipnitz. Feinheiten solle ein neuer Vorstand mit dem Nachbarclub besprechen. Leipnitz selbst steht nicht mehr zur Verfügung. „Ich bin berufsbedingt viel unterwegs und nicht immer vor Ort. Der neue Vorstand muss quasi an zwei Orten präsent sein. Das kann ich nicht leisten“, erläutert der Ahauser die Gründe für seinen Rückzug. Ein Nachfolger solle auf der Abteilungsversammlung im Februar gewählt werden.
Ottersberg kehrt auf die Handball-Landkarte zurück
Sich dem Schicksal nach der Verbandsabsage ergeben und künftig mit weitgehend unbekannten Vereinen eine Region zu bilden, war für Leipnitz keine Option gewesen. Beim Wieste-Club wurden daher Möglichkeiten sondiert, wie der Umzug in Richtung Osten vermieden werden kann. Eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn bot sich förmlich an. Mit der HSG Sottrum/Ottersberg – so soll die neue Spielgemeinschaft heißen – kehren die Kreisverdener quasi auf die Handball-Landkarte zurück. Man wolle mit der Spielgemeinschaft auch den Standort Ottersberg wiederbeleben, betont Leipnitz nach Gesprächen mit Jochen Hinrichs vom künftigen Partner.
Neu ist die Idee einer kreisübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem TSV Ottersberg und dem TV Sottrum nicht. Unter dem sperrigen Namen Nachwuchsspielgemeinschaft Ottersberg/Sottrum war bereits im Jahr 2011 ein erster Versuch unternommen worden. Thomas Cordes und Norbert Kühnlein waren damals federführend gewesen. Doch die Handball-Ehe hatte nicht lange gehalten: Nach drei Jahren hatten sich beide Clubs wieder getrennt. „Wir hatten fast nur noch Sottrumer Kinder in der JSG“, hatte Kühnlein erklärt.
Zwei Regionswechsel in kurzer Zeit
Gut zehn Jahre später ist der TSV Ottersberg komplett von der Handballbühne verschwunden, der TV Sottrum nimmt aktuell mit zwölf Mannschaften am Spielbetrieb teil. Man werde jetzt zügig alle Unterlagen auf den Weg bringen, sagt Leipnitz. „Wir müssen zunächst aus der Region Mitte Niedersachsen austreten, schließen uns dann Lüneburg an und wechseln nach der Gründung der neuen Spielgemeinschaft wieder die Region“, erläutert er das Prozedere.
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